Photovoltaik-Potentiale in Viersen

Zusammenfassung

Viersen ist eine Gemeinde mit 77.523 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 91,1 km². Die kreisfreie Stadt Viersen liegt im Regierungsbezirk Düsseldorf. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Viersen basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2015. Dabei wurden 73.868 geeignete Dachflächen auf insgesamt 43.786 Gebäuden ermittelt. Davon sind 23.799 Dächer Flachdächer und 50.069 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Viersen Platz für insgesamt 1.787.516 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 497 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 7% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 433 GWh/a. Damit könnten 112.862 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 182.042 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 1.609 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 6.144 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 1.720,1 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 936 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 8,76 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 304 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 1.232 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 344,9 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 936 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 204° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 14°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 5,43 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

Die linksstehende Grafik veranschaulicht die Verteilung der für Photovoltaik geeigneten Dachflächen in Viersen basierend auf ihrer Ausrichtung und Neigung. Der zentrale Scatterplot gibt einen Überblick über die Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik-Anlagen eingestuft wurden. Die angrenzenden Histogramme zeigen die Häufigkeitsverteilung für jede Achse separat, wodurch man schnell erkennen kann, welche Ausrichtungen und Neigungen am häufigsten vorkommen. Die Kombination aus der Richtung von 0° und der Neigung von -1° bedeutet, dass es sich um ein Flachdach handelt. Je nach Verschattung sind Flachdächer in der Regel sehr gut für PV-Anlagen geeignet.

Solarenergie in Viersen: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Laut den detaillierten Daten des Marktstammdatenregisters werden in der Gemeinde Viersen gegenwärtig 1.952 PV-Anlagen auf Dachflächen betrieben, welche zusammen eine beeindruckende Gesamtleistung von 35.038 kWp erbringen. Auf der linken Grafik ist die Anzahl der jährlichen Neuinstallationen dargestellt, während die rechte Grafik die Gesamtleistung im Zeitverlauf abbildet. Beide Grafiken demonstrieren den klaren Trend, dass die Nutzung von Dachflächenpotenzialen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat.

In Viersen sind 7% des PV-Potentials umgesetzt. Dies ist zwar minimal besser als der NRW-Durchschnitt, aber immer noch weit entfernt von dem, was möglich und notwendig ist.

Vergleich mit Nachbarstädten