Photovoltaik-Potentiale in Kierspe

Zusammenfassung

Kierspe ist eine Gemeinde mit 16.043 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 71,91 km². Kierspe liegt im Kreis Märkischer Kreis und dem Regierungsbezirk Arnsberg. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Kierspe basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2011. Dabei wurden 12.525 geeignete Dachflächen auf insgesamt 7.989 Gebäuden ermittelt. Davon sind 2.471 Dächer Flachdächer und 10.054 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Kierspe Platz für insgesamt 232.414 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 65 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 9,9% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 52 GWh/a. Damit könnten 13.009 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 21.958 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 385 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 1.535 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 429,8 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 895 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 1,76 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 156 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 692 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 193,6 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 895 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 180° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 18°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 3,34 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

In der Grafik links sieht man die Verteilung der Dachflächen in Kierspe, die für Photovoltaik geeignet sind, basierend auf Ausrichtung und Neigung. Der Scatterplot in der Mitte zeigt die verschiedenen Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik gelten. Die Histogramme daneben bieten eine detaillierte Verteilung für beide Achsen, sodass leicht zu erkennen ist, welche Kombinationen am häufigsten sind. Ein Winkel von 0° in Kombination mit -1° Neigung deutet auf ein Flachdach hin, welches sich häufig gut für Photovoltaik eignet.

Solarenergie in Kierspe: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Laut den detaillierten Daten des Marktstammdatenregisters werden in der Gemeinde Kierspe gegenwärtig 475 PV-Anlagen auf Dachflächen betrieben, welche zusammen eine beeindruckende Gesamtleistung von 6.367 kWp erbringen. Auf der linken Grafik ist die Anzahl der jährlichen Neuinstallationen dargestellt, während die rechte Grafik die Gesamtleistung im Zeitverlauf abbildet. Beide Grafiken demonstrieren den klaren Trend, dass die Nutzung von Dachflächenpotenzialen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat.

In Kierspe sind 9,9% des PV-Potentials umgesetzt. Dies ist zwar minimal besser als der NRW-Durchschnitt, aber immer noch weit entfernt von dem, was möglich und notwendig ist.

Vergleich mit Nachbarstädten