Photovoltaik-Potentiale in Gütersloh

Zusammenfassung

Gütersloh ist eine Gemeinde mit 101.158 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 112,02 km². Die kreisfreie Stadt Gütersloh liegt im Regierungsbezirk Detmold. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Gütersloh basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2012. Dabei wurden 80.045 geeignete Dachflächen auf insgesamt 45.765 Gebäuden ermittelt. Davon sind 16.474 Dächer Flachdächer und 63.571 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Gütersloh Platz für insgesamt 1.703.784 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 474 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 10,8% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 396 GWh/a. Damit könnten 100.416 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 166.528 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 1.502 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 5.848 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 1.637,3 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 917 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 8,67 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 220 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 895 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 250,5 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 917 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 156° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 18°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 7,92 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

In der Grafik links sieht man die Verteilung der Dachflächen in Gütersloh, die für Photovoltaik geeignet sind, basierend auf Ausrichtung und Neigung. Der Scatterplot in der Mitte zeigt die verschiedenen Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik gelten. Die Histogramme daneben bieten eine detaillierte Verteilung für beide Achsen, sodass leicht zu erkennen ist, welche Kombinationen am häufigsten sind. Ein Winkel von 0° in Kombination mit -1° Neigung deutet auf ein Flachdach hin, welches sich häufig gut für Photovoltaik eignet.

Solarenergie in Gütersloh: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Laut den detaillierten Daten des Marktstammdatenregisters werden in der Gemeinde Gütersloh gegenwärtig 3.751 PV-Anlagen auf Dachflächen betrieben, welche zusammen eine beeindruckende Gesamtleistung von 51.309 kWp erbringen. Auf der linken Grafik ist die Anzahl der jährlichen Neuinstallationen dargestellt, während die rechte Grafik die Gesamtleistung im Zeitverlauf abbildet. Beide Grafiken demonstrieren den klaren Trend, dass die Nutzung von Dachflächenpotenzialen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat.

Gütersloh hat den NRW-Durchschnitt von 7% überschritten und erreicht 10,8%. Trotzdem gibt es noch sehr viel Raum für Fortschritte, die nötig sind um die Energieerzeugung zu dekarbonisieren.

Vergleich mit Nachbarstädten