Photovoltaik-Potentiale in Geldern

Zusammenfassung

Geldern ist eine Gemeinde mit 33.733 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 96,97 km². Geldern liegt im Kreis Kleve und dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Geldern basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2015. Dabei wurden 53.902 geeignete Dachflächen auf insgesamt 24.608 Gebäuden ermittelt. Davon sind 9.447 Dächer Flachdächer und 44.455 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Geldern Platz für insgesamt 960.181 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 267 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 14% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 222 GWh/a. Damit könnten 54.895 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 93.226 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 679 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 2.634 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 737,4 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 921 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 6,53 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 184 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 732 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 204,9 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 921 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 181° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 20°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 5,6 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

In der Grafik links sieht man die Verteilung der Dachflächen in Geldern, die für Photovoltaik geeignet sind, basierend auf Ausrichtung und Neigung. Der Scatterplot in der Mitte zeigt die verschiedenen Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik gelten. Die Histogramme daneben bieten eine detaillierte Verteilung für beide Achsen, sodass leicht zu erkennen ist, welche Kombinationen am häufigsten sind. Ein Winkel von 0° in Kombination mit -1° Neigung deutet auf ein Flachdach hin, welches sich häufig gut für Photovoltaik eignet.

Solarenergie in Geldern: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Die aktuellen Zahlen aus dem Marktstammdatenregister belegen eindrücklich, dass in Geldern bis heute 1.847 Dachflächen-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 37.470 kWp in Betrieb genommen wurden. Die linke Grafik gibt Auskunft über die Anzahl der jährlichen Neuinstallationen, während die rechte die Gesamtleistung über die Jahre zeigt. Beide Grafiken bestätigen einen stetigen Anstieg der Nutzung von Dachflächen für PV in den letzten Jahren.

Geldern hat den NRW-Durchschnitt von 7% überschritten und erreicht 14%. Trotzdem gibt es noch sehr viel Raum für Fortschritte, die nötig sind um die Energieerzeugung zu dekarbonisieren.

Vergleich mit Nachbarstädten