Photovoltaik-Potentiale in Bottrop

Zusammenfassung

Bottrop ist eine Gemeinde mit 117.311 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 100,62 km². Die kreisfreie Stadt Bottrop liegt im Regierungsbezirk Münster. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Bottrop basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2013. Dabei wurden 72.402 geeignete Dachflächen auf insgesamt 42.530 Gebäuden ermittelt. Davon sind 17.001 Dächer Flachdächer und 55.401 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Bottrop Platz für insgesamt 1.408.463 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 391 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 10,7% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 328 GWh/a. Damit könnten 82.855 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 137.891 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 921 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 3.572 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 1.000 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 921 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 6,04 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 394 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 1.612 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 451,2 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 921 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 187° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 30°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 14,1 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

In der Grafik links sieht man die Verteilung der Dachflächen in Bottrop, die für Photovoltaik geeignet sind, basierend auf Ausrichtung und Neigung. Der Scatterplot in der Mitte zeigt die verschiedenen Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik gelten. Die Histogramme daneben bieten eine detaillierte Verteilung für beide Achsen, sodass leicht zu erkennen ist, welche Kombinationen am häufigsten sind. Ein Winkel von 0° in Kombination mit -1° Neigung deutet auf ein Flachdach hin, welches sich häufig gut für Photovoltaik eignet.

Solarenergie in Bottrop: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Das Marktstammdatenregister listet für die Gemeinde Bottrop momentan 2.405 Dachflächen-PV-Anlagen auf, die insgesamt eine Leistung von 41.976 kWp erreichen. Links wird die Anzahl der Anlagen visualisiert, die jedes Jahr neu installiert wurden, und rechts deren Gesamtleistung über die Zeit. Der Trend zur steigenden Erschließung von Dachflächenpotenzialen für PV in den letzten Jahren ist nicht zu übersehen.

Bottrop hat den NRW-Durchschnitt von 7% überschritten und erreicht 10,7%. Trotzdem gibt es noch sehr viel Raum für Fortschritte, die nötig sind um die Energieerzeugung zu dekarbonisieren.

Vergleich mit Nachbarstädten