Photovoltaik-Potentiale in Krefeld

Zusammenfassung

Krefeld ist eine Gemeinde mit 227.050 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 137,78 km². Die kreisfreie Stadt Krefeld liegt im Regierungsbezirk Düsseldorf. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Krefeld basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2015. Dabei wurden 144.270 geeignete Dachflächen auf insgesamt 84.042 Gebäuden ermittelt. Davon sind 32.235 Dächer Flachdächer und 112.035 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Krefeld Platz für insgesamt 3.054.448 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 849 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 5,9% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 718 GWh/a. Damit könnten 182.850 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 301.756 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 2.023 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 7.836 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 2.193,8 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 922 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 8,83 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 390 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 1.641 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 459,4 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 922 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 232° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 15°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 5,35 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

In der Grafik links sieht man die Verteilung der Dachflächen in Krefeld, die für Photovoltaik geeignet sind, basierend auf Ausrichtung und Neigung. Der Scatterplot in der Mitte zeigt die verschiedenen Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik gelten. Die Histogramme daneben bieten eine detaillierte Verteilung für beide Achsen, sodass leicht zu erkennen ist, welche Kombinationen am häufigsten sind. Ein Winkel von 0° in Kombination mit -1° Neigung deutet auf ein Flachdach hin, welches sich häufig gut für Photovoltaik eignet.

Solarenergie in Krefeld: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Gemäß den neuesten Daten des Marktstammdatenregisters betreibt Krefeld insgesamt 3.409 PV-Anlagen auf Dächern, die zusammen eine Gesamtleistung von 50.044 kWp liefern. Die linke Grafik stellt die Anzahl der jährlich hinzugefügten Anlagen dar und die rechte die stetig wachsende Gesamtleistung. Es ist ein klarer Aufwärtstrend in der Nutzung von Dachflächen für PV-Anlagen in den letzten Jahren sichtbar.

Mit 5,9% des ausgeschöpften PV-Potentials liegt Krefeld unter dem NRW-Durchschnitt (7%), welcher noch schon sehr geringer Wert ist in Anbetracht der dringenden Notwendigkeit der Energiewende!

Vergleich mit Nachbarstädten