Photovoltaik-Potentiale in Kaarst

Zusammenfassung

Kaarst ist eine Gemeinde mit 43.661 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 37,39 km². Kaarst liegt im Kreis Rhein-Kreis Neuss und dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Kaarst basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2015. Dabei wurden 36.971 geeignete Dachflächen auf insgesamt 23.514 Gebäuden ermittelt. Davon sind 14.333 Dächer Flachdächer und 22.638 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Kaarst Platz für insgesamt 838.636 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 233 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 7,3% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 204 GWh/a. Damit könnten 53.760 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 85.692 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 911 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 3.485 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 975,6 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 933 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 7,93 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 310 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 1.330 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 372,4 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 933 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 254° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 18°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 10,81 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

Auf der linken Seite veranschaulicht die Grafik, wie Dachflächen in Kaarst nach ihrer Eignung für Photovoltaik verteilt sind, basierend auf ihrer Ausrichtung und Neigung. Der zentrale Scatterplot gibt detaillierte Informationen über die Kombinationen dieser Faktoren, während die Histogramme die Verteilungen für jede einzelne Dimension darstellen. Flachdächer werden durch eine Kombination von 0° Ausrichtung und -1° Neigung repräsentiert und sind in der Regel gut für PV-Anlagen geeignet.

Solarenergie in Kaarst: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Laut den detaillierten Daten des Marktstammdatenregisters werden in der Gemeinde Kaarst gegenwärtig 1.276 PV-Anlagen auf Dachflächen betrieben, welche zusammen eine beeindruckende Gesamtleistung von 17.127 kWp erbringen. Auf der linken Grafik ist die Anzahl der jährlichen Neuinstallationen dargestellt, während die rechte Grafik die Gesamtleistung im Zeitverlauf abbildet. Beide Grafiken demonstrieren den klaren Trend, dass die Nutzung von Dachflächenpotenzialen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat.

In Kaarst sind 7,3% des PV-Potentials umgesetzt. Dies ist zwar minimal besser als der NRW-Durchschnitt, aber immer noch weit entfernt von dem, was möglich und notwendig ist.

Vergleich mit Nachbarstädten