Photovoltaik-Potentiale in Erftstadt

Zusammenfassung

Erftstadt ist eine Gemeinde mit 49.667 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 119,89 km². Erftstadt liegt im Kreis Rhein-Erft-Kreis und dem Regierungsbezirk Köln. Das Lanuv-Solarpotentialkataster für Erftstadt basiert auf einer Laserscanbefliegung aus dem Jahr 2015. Dabei wurden 47.093 geeignete Dachflächen auf insgesamt 28.636 Gebäuden ermittelt. Davon sind 10.244 Dächer Flachdächer und 36.849 Dächer wurden als geneigte Dachflächen identifiziert.
Laut den Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters bieten die Dachflächen von Erftstadt Platz für insgesamt 797.915 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 222 MWp. Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt jedoch, dass nur 12,1% dieses Potentials erschlossen ist. Würden alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen erschlossen, läge der jährliche Stromertrag bei etwa 185 GWh/a. Damit könnten 45.933 Elektrofahrzeuge jeweils 15.000 km weit fahren. Zusätzlich würden 77.632 Tonnen CO₂ eingespart.

Photovoltaik-Potentiale der geeigneten Dachflächen

Auf das Flachdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 1.069 MWh/Jahr passen laut der Modulbelegungsberechnung des Lanuv-Solarkatasters insgesamt 4.179 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 1.170 kWp. Dabei geht das Lanuv bei Flachdächern in der Studie von aufgeständerten Modulen aus. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 913 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten dieser Dachfläche beträgt 7,88 Punkte/m². Das Lanuv ist von Modulwirkungsgraden von 17% ausgegangen.

Das Schrägdach mit dem höchsten Ertragspotential von geschätzten 190 MWh/Jahr hat Platz für insgesamt 899 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 251,6 kWp. Für diese Dachfläche wurde ein möglicher spezifischer Stromertrag von 913 kWh/(kWp*Jahr) ermittelt. Die absolute Ausrichtung der Dachfläche beträgt 39° (180°=Süd, 270°= West etc.). Laut der Laserscanbefliegung hat das Dach eine absolute Neigung von 12°. Die mittlere Punktdichte der Laserscanrohdaten innerhalb dieses Gebäudeumrings beträgt 11,62 Punkte/m².

Ausrichtung der geeigneten Dachflächen

Die linksstehende Grafik veranschaulicht die Verteilung der für Photovoltaik geeigneten Dachflächen in Erftstadt basierend auf ihrer Ausrichtung und Neigung. Der zentrale Scatterplot gibt einen Überblick über die Kombinationen von Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, die als geeignet für Photovoltaik-Anlagen eingestuft wurden. Die angrenzenden Histogramme zeigen die Häufigkeitsverteilung für jede Achse separat, wodurch man schnell erkennen kann, welche Ausrichtungen und Neigungen am häufigsten vorkommen. Die Kombination aus der Richtung von 0° und der Neigung von -1° bedeutet, dass es sich um ein Flachdach handelt. Je nach Verschattung sind Flachdächer in der Regel sehr gut für PV-Anlagen geeignet.

Solarenergie in Erftstadt: Nur ein Bruchteil des Potentials realisiert

Laut den detaillierten Daten des Marktstammdatenregisters werden in der Gemeinde Erftstadt gegenwärtig 2.249 PV-Anlagen auf Dachflächen betrieben, welche zusammen eine beeindruckende Gesamtleistung von 26.832 kWp erbringen. Auf der linken Grafik ist die Anzahl der jährlichen Neuinstallationen dargestellt, während die rechte Grafik die Gesamtleistung im Zeitverlauf abbildet. Beide Grafiken demonstrieren den klaren Trend, dass die Nutzung von Dachflächenpotenzialen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat.

Erftstadt hat den NRW-Durchschnitt von 7% überschritten und erreicht 12,1%. Trotzdem gibt es noch sehr viel Raum für Fortschritte, die nötig sind um die Energieerzeugung zu dekarbonisieren.

Vergleich mit Nachbarstädten